Art Safiental

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21.4.2024

Kuratorisches Statement

Kuratorisches Statement zur Biennale 24:
Was wäre, wenn? Stimmen aus der Zukunft
(What if? Songs From Tomorrowlands)

Im Safiental erklingen im Sommer 2024 die Stimmen von 13 Kunstschaffenden. Ihre Erzählungen von verschiedenen Zukünften und spekulativen Szenarien hallen an den Felswänden des Bündner Alpentals wider und verbreiten sich wie die Rufe von Bergsteiger:innen als Echo im Tal. So werden diese Visionen einer erdachten Zukunft verstärkt – aber welche Stimmen und Lieder werden wir hören? Und in welche möchten wir einstimmen?

Das Safiental wurde durch den einst «rasenden» Fluss Rabiusa geformt, der heute durch die Infrastrukturen der Wasserkraft gebändigt ist. Die Landschaft ist von Streusiedlungen geprägt und wo das Gelände nicht zu steil ist, wird der Boden landwirtschaftlich genutzt. Im Norden wird das Tal von der berühmten Rheinschlucht begrenzt, die einer gewaltigen Wunde gleicht, vor 10‘000 Jahren von einem Bergsturz in die Landschaft gerissen. Das Katastrophische ist hier ebenso spürbar wie das Kultivierte, und das Romantische und das Technische treffen in unerwarteten Infrastrukturen aufeinander.

In der ortsspezifischen Ausstellung Was wäre, wenn? Stimmen aus der Zukunft reagieren Kunstschaffende auf diesen Raum und setzen sich mit dem Safiental und den Alpen als Schmelztiegel von menschlichen und natürlichen Aktivitäten auseinander. Die Landschaft und ihre Zeitlichkeit werden durch den Dialog mit zahlreichen lokalen und globalen Stimmen, Erinnerungen und Mythen mit anderen Orten und Zeiten verbunden. «Was wäre, wenn?» ist hier mehr als nur eine rhetorische Frage und die Stimmen und ihr Gesang stehen nicht nur für Melodien. Sie sind Werkzeuge, die uns dazu ermutigen, über das Bekannte hinauszugehen, eine Verbindung zwischen uns, mit verschiedensten anderen Wesen und mit der Umwelt herzustellen. Sie schaffen neue Zugehörigkeiten und Identitäten, welche vom Austausch und von der Transformation von alternativem Wissen und Geschichten geprägt sind. Die Frage nach dem «Was wäre, wenn?» erhält so eine gestaltende Kraft. Sie fordert dazu auf, kollektive Heilung und Harmonie zu suchen, getrieben von der Idee, dass Hoffnung ein Muskel ist (Björk), der beständig trainiert werden muss.

In einer Zeit der vielfältigen Wahlmöglichkeiten, Krisen, Chancen und Katastrophen lädt Was wäre, wenn? Stimmen aus der Zukunft dazu ein, einen relationalen Standpunkt einzunehmen, an dem verschiedene Geflüster und kollektive Gesänge aus möglichen Zukünften hörbar sind. Wir regen dazu an, der Gegenwart durch die Zukunft zu begegnen, indem wir uns Fragen in der Zeitform des Futur Zwei stellen (Harald Welzer): Was werden wir getan haben, und was werden wir nicht getan haben? Wie wollen wir in Erinnerung bleiben und wie können wir «gute Vorfahren und Vorfahrinnen» werden (Roman Krznaric)?

Die dreizehn Stimmen verbreiten sich im Tal, ihr Schall reflektiert an Wiesen, Wäldern und Felsen und lässt Fragen, Hoffnungen und Ängste nachhallen. Diese Sammlung utopischer und dystopischer Erzählungen speist sich aus Träumen, dem Reich der Imagination und spekulativen Science-Fiction-Welten. Die sich verändernde Umwelt des Safientals regt uns an, unser Gefühl von kollektiver Zugehörigkeit und wie wir mit der Welt in Beziehung treten, zu hinterfragen. Sie kreiert den Refrain einer sich zunehmend festsetzenden Melodie, die uns auffordert, das «Was wäre, wenn?» zu trainieren.

Kurator:innen:
Anne-Laure Franchette, Josiane Imhasly, Johannes M. Hedinger, Joanna Lesnierowska

5.4.2024

Bevölkerungsumfrage

Im Februar 2024 hat der Naturpark Beverin eine Umfrage unter den Bewohnerinnen und Bewohnern im Safiental zur ART SAFIENTAL Biennale und zur ALPS ART ACADEMY Sommerschule durchgeführt. Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse zu den Kunst- und Kulturinitiativen sollten dabei erfasst und gesammelt werden. Insgesamt sind 117 Rückmeldungen eingegangen (952 Einwohner:innen leben im Safiental). Der Verein ILEA wird in den nächsten Wochen die Umfrageresultate auswerten und lädt anschliessend zu einem Austausch mit der Talschaft ein, um gemeinsam die Zukunft der Kulturaktionen im Safiental zu diskutieren. Der Termin und Ort der Veranstaltung wird zeitnah kommuniziert. Wir danken allen Safientalerinnen und Safientalern, welche an der Umfrage teilgenommen haben

Eine erste kurze Vorschau zu den Umfrageresultaten findet sich hier: Umfrage 2024

21.2.2024

Crowdfunding

Crowdfunding-Kampagne für die Publikation zum Jahresthema WHAT IF?
Wir würden uns über deine Unterstützung sehr freuen – Es warten feine Belohnungen (Bücher, Wissen, Kunst, Kulinarik und Abenteuer im Safiental)
Bitte gerne auch den Call teilen – lieben Dank im Voraus!
>> https://wemakeit.com/projects/what-if-2024

(Die Aktion läuft von heute bis am 22. März 2024)


FACTS

14 Essays / 50 Kurztexte / 14 Kunstprojekte ca. 180 Seiten, deutsch / englisch, erscheint im Herbst 2024 im Vexer Verlag St.Gallen / Berlin


TEXTE

Ravi Agarwal / James Bridle / Annemarie Bucher / Ishita Chakraborty / Friday for Future / Johannes M. Hedinger / Bruno Latour & Nikolay Schultz / Pablo Helguera / Hanna Hölling / Dominik Landwehr / Lesley Lokko / Timothy Morton / Harald Welzer u.a.

KUNSTPROJEKTE
Ravi Agarwal & Paulina Lopez / Paloma Ayala / Magali Dougoud / Hemauer+Keller / Monica Ursina Jaeger / Vibeke Mascini / Ernesto Neto / Ola Maciejewska / Quarto / Stefanie Salzmann / Renae Shadler / Andrea Francesco Todisco / Huhtamaki Wab u.a.

20.2.2024

Vorankündigung

6. Juli – 20. Oktober, 2024:
5. ART SAFIENTAL – Biennale for Land and Environmental Art
„WHAT IF? Songs from Tomorrowlands“
(Was wäre, wenn? Stimmen aus der Zukunft)

Werke von:
Ravi Agarwal + Paulina Lopez (IN, CL)
Paloma Ayala (MX/CH)
Magali Dougoud (CH)
Hemauer/Keller (CH)
Monica Ursina Jaeger (CH)
Vibeke Mascini (NL)
Ernesto Neto (BR)
Ola Maciejewska (PL)
Quarto (BR/SE)
Stefanie Salzmann (CH)
Renae Shadler (AUS/DE)
Andrea Francesco Todisco (CH)
Huhtamaki Wab (JP/UK)

Kuratiert von:
Anne-Laure Franchette, Johannes M. Hedinger, Josiane Imhasly, Joanna Lesnierowska

Die 5. Biennale für Land and Environmental Art findet vom 6. Juli bis 20. Oktober 2024 im Safiental (Graubünden, Schweiz) statt. 13 nationale und internationale Kunstpositionen werden temporäre Werke im Dialog mit der Landschaft erschaffen. Verteilt über das ganze Tal werden die Installationen während rund vier Monaten täglich kostenlos zugänglich sein. Zur Ausstellung erscheint ein Kurzführer mit Karte, im Herbst folgt ein Katalog. Das Festivalzentrum befindet sich im Berghotel Alpenblick Tenna, das auch das ILEA (Institute for Land and Environmental Art), die ILEA Gallery und das ILEA Residency Programm beherbergt.

Unter den über 60 Künstlern und Projekten der vergangenen Biennalen finden sich Künstler wie Lita Albuquerque, Ursula Biemann, Julius von Bismarck, James Bridle, Bob Gramsma, Ingeborg Lüscher, !Mediengruppe Bitnik, Raumlabor, Analia Saban, Roman Signer, Steiner/Lenzlinger, Ben Vautier und viele andere. Der Gründer und künstlerische Leiter der Art Safiental Biennale ist Johannes M. Hedinger. Die Ausstellung wird vom ILEA Institute for Land and Environmental Art unter der Trägerschaft von Naturpark Beverin und Gemeinde Safiental organisiert.

15.2.2024

Support Culture


Liebe Kulturfründe und MIGROS-Einkäuferinnen: Unterstützt unseren Verein ILEA mit Eurem Einkauf (die Support Culture-Aktion läuft nur bis 15. April). Vielen Dank im Voraus! DIREKTLINK

Photo: @mirjabusch